Mobile Sicherungen im Einsatz

Schmetterling.
Schmetterling an einem herrlichen Tage im Donautal, ohne jeden Betrieb
Plaisier
Chefin in der 2. SL, Plaisier

Eigentlich hatten wir ja für April einen 14 tägigen Tradkletterurlaub geplant, da kam dann aber Corona dazwischen, Grenzen wurden dicht gemacht, und so musste das Hotel storniert und der Urlaub unbestimmt verschoben werden.
Die neuen Sicherungsmittel von Kouba warten daher schon lange auf einen Felskontakt.

Gestern war es dann endlich soweit, Zeit und bestes Wetter. Da wir aber auch keine Lust hatten alles Material, was ja auch wiegt eine Plaisier Mehrseillänge hochzuschleppen, haben wir nur Material für kleine Placements bis ca 50mm mitgenommen.

Leider hatte ich in der 1.SL die Kamera im Rucksack, die Zahl der brauchbaren Bilder ist daher gering.
Die Friends vom Typ Manta habe ich ja aktuell auch ganz neu, und auch wenn ich zum Vergleich einen BD und einen älteren Axel von Rock Empire dabei hatte, die minimal kleiner gewählt waren, hat es sich fast immer letztlich so ergeben, dass letztlich oft der größte, also der Manta Gr.2 gelegt wurde.

Kouba Manta 2

Vom einmal gelegten BD C4 in der ersten Länge gibts leider kein Bild. Das Placement war so speziell, dass von den drei friends wirklich nur der BD legbar war, aber reinspringen hätte ich da auch nicht wollen, und daher einen soliden Tricam direkt daneben gelegt. yeah Tricam !

Im Detail, das war dabei:
Tricams (0.25, 0.5, 1.0, 1.5), Abalak (5), Ballnut No.5, Offset Set Vector Rock Empire ,
Black Diamond C4 .5, Rock Empire Axel 1, Kouba Manta 2
Und ein Standard Keilset.
(von kleiner nach größer die mitgeführten slcd´s)
Camp Ballnut [5] 10.5-18mm, 72g, (8KN)
Rock Empire Axel [1], (min.-max.) 18-31mm, 110g, (8KN)
BD C4 [0.5],(min.-max.) 19.6-33.5 mm, 93g, (12KN)
Kouba
Manta [Gr.2] (min.-max.): 25-39 mm, 120 g, (14KN)

Subjektive Eindrücke:
Mir hat eigentlich alles Material zugesagt, am wenigsten gut war noch der Abalak, ich hatte den ein paar Mal in der Hand und letztlich war er aber auch immer zu groß. Mein Frau hat ihn dann einmal erfolgreich platzieren können, war aber auch der Ansicht, dass die klassischen Tricams einfach angenehmer zu legen und zu entfernen sind.
Der Manta, ab Hersteller ohne Reibungsvermindernde Eloxierung, also im Kalk „ready to use“ war angenehm zu benutzen. Für unverlängerte Placements ist die geringe Beweglichkeit entlang der Kabelebene zu beachten, bei einer so verwinkelten Plaisiertour, in der man fast nur am verlängern ist, aber kein Thema.
In eher schmaleren parallelen Rissen, tat der 5er Ballnut unaufgeregt seinen Dienst, leider recht teuer die Dinger, aber gut, insbesondere durchweg höhere Bruchlasten als irgendwelche Mikrofriends.
Und im Kalk findet man für Tricams/Abalaks immer super Stellen, Leute kauft mehr Tricams !

So nun ein paar Bilders von einem super sonnigen Tag, den Fels für uns alleine, mit Pause und Frühstück am 1.Stand,und etwas sinnlosem legen von Sicherungen und fotografieren, haben wir schlappe 3:20 vom Auto bis zum „Gipfel“ benötigt, neuer Langsamkeitsrekord !
Durch meine Sprungelenksverletzung neulich bin ich aber auch echt unfit geworden…

Ein Offset Keil von Kouba „Vector“
Manta (2) von unten nach oben fotografiert
Ein Keilchen, war zusammen mit dem Abalak und einem Bohrhaken als Standplatz benutzt.
Kouba Abalak
Ballnut, eine Nummer kleiner wäre besser zu legen gewesen, etwas tiefer in den Riss, aber hatte ich nicht dabei.
Etwas seltsame Perspektive, Tricam
Etwas seltsame Perspektive, Tricam

Grivel Geräte

Grivel
2 x „Shuttle“, „2×8“, 5 x K10G-L, K10G-L („Clepsydra“ neue Version), 2 x K10G-S
2 x K6G „Mega“, 4 x K6G HMS, 3 x K5 HMS
2 x K9G „Sym“, 4 x K3N, Master Pro+K10G-S, 2 X K10G „Tau“ Wirelock

Hier ein großer Teil meiner Grivel Hardware, vieles auf dem Bild ist nagelneues Ersatzmaterial.
Warum Grivel? Weil ich u.a. keine Lust habe meine ganze Ausrüstung zu markieren um sie identifizieren zu können, und da kaum jemand groß Grivel benutzt, und Grivel leicht erkennbares Material in hervorragender Qualität herstellt, habe ich die meisten Karabiner inzwischen von Grivel.

Grivel shuttle , 2x8 und herkömmlicher Achter
Standard Achter(li.) als Größenvergleich, Grivel shuttle (Mitte) ,Grivel 2×8 (re.)

Ebenfalls seit einigen Jahren sporadisch im Einsatz der kleine Grivel 2×8 Achter. Ist wirklich ziemlich klein, gebogen relativ eckig was gute Reibung bringt wenn gewünscht. Abseilen an normalen Einfachseilen am Doppelstrang war eher schon etwas arg am bremsen, weswegen ich ihn dann auch nur wenige Male benutzt habe. Aber prinzipiell kein schlechtes Backupgerät, da klein und leicht. Überhaupt sind Achter so eine Sache, braucht man eigentlich nur, wenn man nichts anderes (besseres) zum Abseilen hat.

Shuttle Grivel:

Nein muss man nicht haben, dennoch hier meine Erfahrungen der letzten ca. 5 Jahre, seit Markteinführung. ( Warum da 2018 steht verstehe ich nicht, ich habe das definitiv schon seit 4/2015, eben in meiner Einkaufshistorie nachgesehen.)Je nach bevorzugtem Standplatzmanagement, kann es eine Option sein, in jedem Fall sollte man dann aber auch zwei in der Seilschaft einplanen, weil eines ja immer am Stand hängenbleibt (MSL).Jede Platte (sieh Stichtplatte als Tuber Urahn) lässt sich prinzipiell auch für Vorstiegsicherung nutzen, ob das mit dem Shuttle praktikabel wäre, habe ich aber auch nie getestet.Relevanter wird das Shuttle als Nachstiegsicherungsplatte und eben Riggingplate, aber auch als sehr vielseitig nutzbares Abseilgerät.In dem Grivel Video wurden die manigfaltigen Anwendungsmöglichkeiten leider gar nicht erklärt.Je nach verwendetem Seil, Seilen, und Kletterergewicht, kann man 4 ! unterschiedliche Bremsstufen nutzen + weitere Reibungsverstärkung wie an Tubern auch, durch einen zweiten Umlenkkarabiner.Man kann auch mit relativ dünnen Halbseilen (8,3mm), dünnere habe ich nicht, so viel Reibung erzeugen, dass ich (Fliegengewicht) schon aktiv Seil ins Gerät schieben muss (im oberen Wandteil, solange Seilgewicht eine Rolle spielt).Im anderen Extrem, lässt sich an relativ dicken Einfachseilen mit dem entsprechenden Setup, noch passabel flüssig abseilen.Allerdings ist eben eben effektiv durch Alpintuber und vernünftiges Standplatzmanagement auch komplett überflüssig, wie so oft eben Geschmacksache. (https://grivel.com/products/shuttle)

Am wenigsten benutzt bisher, aber seit ich meinen alten ATC ausgesondert habe, nun mein aktueller liebster Alpintuber, der Grivel Master Pro.
Deblockieren im Nachstiegsichern oder mehr Reibung beim Sichern und Abseilen leicht durch die hässlichen Hörner machbar. Gefällt mir weit besser als die gruselig kleinen Löcher an den meisten anderen Tubern.

GRIVEL Master Pro
GRIVEL Master Pro

MANTA von Kouba Climbing

Gestern eingetroffen, bestellt am 27.08.2020, gerade einmal 8 Tage Lieferzeit aus der CZ.
Der Satz 1-7, für ganze 214€ inkl. Versand. Und ein Chalk Block wurde als Gratisbeigabe dazugelegt, auch nett.
Ich habe auch schon seit einigen Jahren Rock Empire friends im Einsatz und bin mit der Qualität sehr zufrieden, Kouba Climbing ist prinzipiell sehr ähnlich, wenn nicht identisch.
Also hier das Modell MANTA ohne lästige Anodisierung, für sehr wenig Geld.

Mantas 1-7 Kouba Climbing
Manta 1-7 Kouba Climbing OVP
Manta #1 Kouba Climbing
Manta #1 Kouba Climbing
Manta #2 Kouba Climbing
Manta #2 Kouba Climbing
Manta #3 Kouba Climbing
Manta #3 Kouba Climbing
Manta #4 Kouba Climbing
Manta #4 Kouba Climbing
Manta #5 Kouba Climbing
Manta #5 Kouba Climbing
Manta #6 Kouba Climbing
Manta #6 Kouba Climbing
Manta #7 Kouba Climbing
Manta #7 Kouba Climbing

Jetzt fehlt mir nur noch endlich einmal so etwas wie Urlaub, um in Ruhe einige Tage am Stück in einem Tradgebiet das ganze Material was ich testen sollte, auch benutzen zu können.

Schuhe besohlen bei Saltic

Ich hatte über die Feiertage drei Paar Schuhe bei Saltic.CZ zum neu besohlen.

Ein Paar billige Hallentrainigspatschen wurden mit der günstigsten Sohle für 17€ versehen, meine Ocun Crest und La Sportiva Mythos bekamen den Vibram XS Grip2 Gummi.

Abgesehen von der etwas längeren Bearbeitungszeit, was den Feiertagen geschuldet war, und womit ich gut leben kann, da ich ja genügend Schuhe habe, war alles mehr als in Ordnung. Die Mythos sind nach dem neu besohlen nicht mehr ganz so weich wie neu, was aber nicht schlimm ist, die waren mir schon fast zu weich.

Preis-Leistung, wenn man mehrere Schuhe Portoeffektiv verschickt, sehr gut.
Ein einzelnes Paar zu verschicken wäre dann recht teuer, es gibt aber auch Saltic Vertretungen, bei denen man die Schuhe abgeben und wieder abholen kann, was dann deutlich günstiger wird.

http://www.dolomiti-kletterkiste.com in Albstadt-Pfeffingen zum Beispiel

Demnächst werde ich dann auch endlich Gelegenheit finden die Abalak´s von Kouba, und die VECTOR Offset Keile von Rock Empire zu testen.
Des weiteren kommt ein Test des Bremskraftverstärkers „BAUER“, mit der neuen dynamisch selbstanpassenden ZORRO Rolle.
Da das den Umfang hier sprengen würde, habe ich für den kommenden Test gleich mal angefangen eine eigene Seite anzulegen (In Bearbeitung)
http://bauer.zorro.h773.de

Abalak von Koubaclimbing

Rock Empire benutze ich ja schon lange, aber Kouba ist mir bisher nicht aufgefallen. Die sitzen ebenfalls in Tschechien und teilen sich mit Rock Empire auch die Produktpalette an mobilen Sicherungsmitteln.
Kouba stellt die wohl her, wenn ich das richtig sehe, teilweise eben auch für Rock Empire.

Da sehr günstig, habe ich kurz entschlossen einen Satz Abalak´s bestellt, inkl. Porto ca. 50€, von https://www.koubaclimbing.com/
(Ein Satz von 6 CAMP Tricams kostet locker das doppelte !)

So sehen die aus, ein Paar Bilder auf die Schnelle geschossen, das sind nur Beispielbilder, und sollen keine korrekt Anwendung aufzeigen !

Hier würde auch ein friend funktionieren (nachdem man den Dreck rauswischt !)
Bei sowas kommen friends an ihre Grenze, Tricams können ggf. noch funktionieren.
Damit die Nase nicht so leicht nach vorne abrutschen, dann aber eher die kleinere Größe wählen,
und super gut setzen, also ordentlich fest mit gutem Ruck in die Richtung der möglichen Sturzbelastung anziehen.. ( https://youtu.be/jx6G9j85M84 )
An so einer Stelle liegt er anders herum deutlich besser, allerdings wird das Kabel diese Position beim Sturz ggf. übel nehmen. Nach Bedienungsanleitung sollte das Kabel so auch NICHT liegen.
Aber Material ist ersetzbar, die Gefahr das das Kabel bricht würde ich persönlich als eher akademisch ansehen. Und besser so eine Zwischensicherung, als gar keine, wenn sich nichts besseres findet.

Tricams/Abalaks zu legen ist, wie so oft eine Frage der Übung.
Es gibt nicht „das“ beste Mobile Sicherungsmittel, es muss je nach Gebiet im Einzelfall eine Auswahl getroffen werden.

Das Drahtkabel ist gewöhnungsbedürftig, insbesondere die kleinen Größen sind doch recht garstig zu legen.

Tendenziell sind Tricams besser zu legen und zu entfernen, das Drahtkabel der Abalaks wirkt da teilweise wie eine Feder, was ggf. ein ungewolltes herausfallen eher verhindert, aber definitiv auch das legen der kleinen Größe schwerer macht, zumindest konnte ich einen 0.25 Tricam leichter an eine Stelle legen, an der ich den Abalak Nr1 (etwa gleich groß), nicht zum halten bekommen habe.

Nach dem ersten echten Felseinsatz, dazu mehr.

Welches Sicherungsmittel wann und wo anzuwenden geht, wo die Vor- oder Nachteile liegen, usw. das sprengt hier die reine Produktpräsentation.

Draußen ist anders. Lasst euch ausbilden.

Viel Spaß beim Klettern.

Grivel Clepsydra/K10G S Twingate im Test

Nach dem Clepsydra K10G von Grivel, den ich sehr gerne in der Halle benutze, hat Grivel eine kleinere und leicht veränderte Version auf dem Markt gebracht, nennt sich Clepsydra S. Das „S“ steht vermutlich für small = klein, und deutlich kleiner ist der Clepsydra S auch.
( Nachdem es einen „S“ gibt, dürfte der „Ur“-Clepsydra nun als „L“ = Large bezeichnet werden ?)


Was hat sich geändert ? Am Augenscheinlichsten, nach der Größe, ist dass das äußere solid Gate durch ein Wire Gate ersetz wurde, ich nehme an, um dem Ausleiern der Feder am K10G L dort zu begegnen.
Nach wenigen Jahren schliesst das äußere Gate nicht mehr selbstständig, was sehr Schade ist, ich habe zwar einen K10G L auch nach 4 Jahren noch von Grivel ersetzt bekommen, aber das lief eher über Vitamin B, als über den regulären Kundenservice.

Als nächstes wurde der Anschlag am „S“ neu designed, das allmählich eckiger werdene Profil am K10G, verhängte sich ganz gern an mancher Geräteöse, die neue „Flosse“ am „S“ funktioniert bei mir in den drei Monaten Nutzung aber dagegen bisher tadellos.
Die Spannung des außenliegenden Wiregates ist allerdings auch heftig, einhändig hinten am Gurt anhängen ist nun deutlich mühsamer, aber wenn dafür das Gate nicht mehr ausleiert, wir werden sehen, soll es mir recht sein.

Clepsydra (K10G) S li. / Clepsydra (K10G) L re.
Large und Small im Vergleich, Grivel Clepsydra Twingate K10G

Megajul (Edelrid), Sicherungsgerät, Autotuber

Das Megajul ist ein filigranes Edelstahlguss Gerät, das recht schlicht und unscheinbar daherkommt, aber in jeder Disziplin verwendet werden kann.
Toprope, Vorstieg, Abseilen, Alpin und das bei nur 65g kommt es mit Seilen von 7,8 mm – 10,5 mm zurecht.
Für noch dünnere Zwillingseile gibt es speziell das prinzipiell baugleiche Microjul.

Bedienungsanleitung (video) von Edelrid

Ab Minute 1.08 meine empfohlene Ablassmethode „Drehmethode“, man hat damit mehr Kontrolle um sehr präzise die Reibung zu variieren, ergo ist so gleichmäßiges Ablassen einfacher.

Das Mega Jul reagiert recht empfindlich auf den verwendeten Karabiner, so funktioniert es leider nur bedingt mit meinem Lieblings-Sicherungskarabiner, dem K10G von Grivel. An diesem Karabiner verhindert der leicht eckig werdende Karabinerquerschnitt an der Seite manchmal, dass sich das Megajul vollkommen in die Blockierposition drehen kann. Zwar bremst es dann immer noch sehr stark, kann aber das Seil nicht komplett abklemmen. (Nur um es erwähnt zu haben)

Aus diesem Grund und weil es mit alten dicken Hallenseilen echt nervig zu nutzen ist, hängt es nur noch Zuhause im Schrank, oder liegt als Ersatzgerät ganz unten im Rucksack. Hat es aber eigentlich nicht verdient.

Andere Karabiner können grundsätzlich genutzt werden, es sollten aber bitte dann doch welche mit Verdrehschutz sein, und die Drehung nicht, wie beim z.B. „belay master“, verhindern !

Fazit:

Das Mega Jul kann alles, aber leider auch nichts perfekt. Es ist aber durchaus die erste Wahl für Kletterer, welche nicht verschiedene Sicherungsgeräte kaufen wollen, bzw. ein echt gutes und günstiges Gerät suchen, mit dem Sie in der Halle und am Fels alles machen können. Für „echte“ draußen Kletterer gibts je nach dem was genau gemacht wird besseres… klassische Tuber, usw.

Wichtiger Hinweis für die Benutzung des Megajuls zur Nachstiegsicherung im Video. Der Karabiner darf sich nicht um 180 Grad drehen können, da dies die Blockier-/Bremsfunktion komplett aushebelt.