Wie man die Standard 60cm Alpinexpresse zusammenlegt, ist den Meisten ja bekannt, bei den etwas unüblicheren 90cm/120cm Schlingen funktioniert das so nicht wirklich. Nichtsdestotrotz können auch 90cm oder gar 120cm Varianten praktisch sein, das Zusammenlegen, um sie platzsparend am Gurt mitführen zu können, erfolgt dann ähnlich aber einige wissen es evtl. doch noch nicht, wo der Kniff dabei ist.
Ich bin kein Youtuber und ich fange das auch sicher nicht an, daher gibt es nur Bilder, dazu in eher bescheidener Qualität, reicht aber um das Prinzip zu verstehen auch aus. Wem es nicht gefällt, muss es sich nicht anschauen, easy as that 🙂
Um also (ich verwende hier eine 120cm 11mm dyneema Schlinge) auf diese Größe zusammenzulegen, gehe ich wie folgt vor.
Wie kommt man nun von 132cm (über Karabiner) auf nur 35cm statt regulär 52cm bzw. eben nur 17cm ? Hier der Ablauf:
Ich habe hier das etwas extreme 120cm Beispiel gewählt, was auch ich eigentlich nicht regulär nutze. Ich habe fast schon als Standard 6x60cm dabei + optional Sportkletterexpressen und/oder noch bis zu 4x90cm, eben je nach Route und Bedarf. Manchmal natürlich auch nur kurze Sportexpressen, wenn ich die Linie kenne und es damit funktioniert, schleppe ich auch nicht mehr mit, als eben notwendig ist.
Das Thema Einbindeknoten ist, wie manch Anderes, ein evergreen des Kletterns. Nicht nur über den Knoten, auch über das wo man sich einzubinden hat, wird ja gerne und viel diskutiert. Mir ist das egal, macht was ihr wollt.
Hier nur ein Paar Knoten, Varianten und Hinweise.
Dass eigentlich jeder, der sich „Kletterer“ schimpft, beide Knoten, also doppelter Achter UND doppelten Bulinknoten beherrschen müßte, da er ja sonst kaum vernünftig einen Partnercheck durchführen kann, wenn wer mal mit Anderen Klettert, sollte ohnehin zu denken geben.
Wer z.B. mit mir das erste mal mit Halbseilen klettert, schaut meist sehr irritiert auf meine beiden Anseilknoten, weil ich in dem Fall z.B. persönlich den „double bowline“ verwende, eine „böse“ amerikanische Version, die in D maximal 1% der Kletterer kennen, und der eben nicht dem doppelten Bulin entspricht ! Klar kann man genauso den gesteckten Achter verwenden, ich übe eben gern auch mal andere Knoten, immer das selbe wird mir persönlich auch schnell langweilig.
natürlich binde ich mich mit Halbseilen parallel durch Hüft- und Beinschlaufensteg ein, nicht wie auf dem Bild am Anseilring. Und das hat auch gar nichts mit Sicherheit zu tun, sondern hat praktische Gründe, meine Anseil/Sicherungsschlaufe benötige ich in Mehrseillängen für z.B. Sicherungsaufgaben, da stören mich Seile einfach. In der Halle ist das dagegen viel zu umständlich und unnötig.
Und auch der Achterknoten hat als Anseilknoten seine Vorteile, gar keine Frage, will man in einer Seilschaft den ganzen Tag in vielen Seillängen verbunden bleiben, wird der Nachteil des Achters, dass er relativ schwer wieder aufgeht, auch zum Vorteil. Den zieht man am Kletteranfang ordentlich fest, und wenn das Seil nicht absolut neu ist, bleibt er auch ziemlich zuverlässig zu. Bei sehr glatten neuen Seilen, kann man den Achter, bzw. jeden Knoten auch mit einem Sicherungsschlag noch einmal hintersichern, löst sich der Sicherungsschlag, bekommt man das idR mit, und macht in bei Gelegenheit neu.
Im Sportkletteralltag dagegen, mit permanentem Ein-und Ausbinden sowie ständigen Stürzen, ist mir der Achterknoten definitiv zu doof, und ich mache den nur sporadisch, bzw. meist um ihn vorzuführen, da ja eben der Anfängerknoten.
Grundsätzlich gilt jeder korrekt geknüpfte Knoten (der im Klettersport hierfür geegnet ist), ist sicher. Auch wo man sich einbindet spielt in der Realität einfach keinen Tango, auch nicht an Klettergurten, die vom Hersteller nicht für das Einbinden am Verbindungssteg vorgesehen sind, muss dieser die Norm EN 361 für Klettergurte erfüllen, und wird daher immer halten.
Die Unfallgefahr Nummer 1 in den Hallen ist meiner Meinung nach die stete Ablenkung, viele reden, rufen, Kinder schreien, man begrüsst sich, usw. Häufig werden Knoten schlicht nicht ganz fertig geknüpft, und wenn dann noch der Partnercheck in der Routine vergessen wird, ist beim Achter die Sache schlicht akut gefährlich, der hält halbfertig so lange, bis er genug belastet wird, oft am Top, der höchsten Stelle der Route.
Wenn ich daher am Umlenker ankomme und noch genug Reserve dafür da ist, schau ich noch mal an meinen Gurt, ob der Knoten in Ordnung ist, bevor ich loslasse. Selbiges insbesondere an Selbstsicherungsautomaten kein Fehler.
Partnercheck ist super wichtig, aber der Selbstcheck mindestens genauso wichtig, wenn nicht sogar wichtiger. Kletterpartner können wechseln, sich selbst zu kontrollieren schadet nie, obs der Andere immer tut ? Viele Unfälle zeugen vom Gegenteil.
Bevor ich losklettere habe ich i.d.R. alles doppelt gecheckt, auch wenn der Zuschauer davon evtl. gar nicht mitbekommen hat. Offensichtliches rumgezupfe und gezerre spare ich mir außerhalb von Ausbildungssituationen auch meistens.
Nachdem ich mich eingebunden habe, schaue ich mir meinen Knoten selbst noch mal an, verfolge das Seil an dem ich hänge zum Sicherungsgerät des Partners, ob es dort in den richtigen Seilkanal geht, dann schaue ich mir die Linie an, in die ich einsteigen möchte, bereite mich mental vor, usw. Und unmittelbar bevor ich in die Route einsteige, prüfe ich ein zweites mal meinen Knoten, meine Sicherung, das Sturzgelände, Position des Sichernden, bereitgestelltes Schlappseil für den ersten Klipp, und ggf. outdoor das Seilende ! Ganz wichtig wird leider von fast Allen die nur in Hallen klettern chronisch vergessen. Meine Taktik Outdoor ist da ganz einfach, auch im Sportklettergarten, gehe ich wie im Alpinen Gelände vor, und verlange dass mein Sicherer sich einbindet, bevor ich einsteige, auch hier schauen evtl. neue Kletterbuddies etwas befremdet, das ist mir aber egal, beide Seilenden gehören an die Gurte, heisst ja nicht von ungefähr Seilschaft.