Quelle: https://ig-klettern.org/2021/05/ammerthaler-wand-die-ursache-des-hakenbruchs/
Die Firma Salewa, als Hersteller des Unfallhakens, hat mit Haken des gleichen Typs Simulationsversuche durchgeführt. Bei den Dauerlastversuchen wurde ein Belastungsmodell mit Werten zwischen 0,6 und 1,6 kN gewählt. Das entspricht einer Belastung wie sie beim Abseilen auftritt. Höhere Belastungsstufen, wie etwa bei Topropestürzen, wurden dabei nicht berücksichtigt. Der Hakenausstand war bei diesem Versuch ~12 mm, der Hebelarm betrug ~32 mm. Die Simulationsversuche ergaben, dass sich ein korrekt felsbündig gesetzter Haken im Bereich einer unendlichen Lebenserwartung befindet. Ein mit Ausstand gesetzter Haken befindet sich dagegen deutlich im Bereich der endlichen Haltbarkeit. Eine überschlägige Berechnung mit allen Unabwägbarkeiten ergibt, dass ein mit Ausstand gesetzter Haken ab ca. 3100 Abseilvorgängen brechen kann. Bezogen auf den Unfallhaken, der 2002 bei der Erschließung der Wand gesetzt wurde, kommt dies einer Abseilbelastung an jedem zweiten Tag gleich.
Unfallbericht: https://ig-klettern.org/2020/07/ammerthaler-wand-nach-kletterunfall-gesperrt/